Ausgabe 9/2018: Interview zu Essalltag und -rhythmen in deutschen Schulen freigeschaltet
- 24.09.2018
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- Redaktion
Frau Grünewald-Funk, die neuen Daten aus der DONALD Studie legen nahe, dass Jugendliche auch deswegen seltener frühstücken, weil sie physiologisch zu den Abendtypen gehören. Stimmen Sie mit dieser Vermutung überein oder sehen Sie eher andere Gründe, die dazu führen, dass Jugendliche ihr Frühstück ausfallen lassen?
Grünewald-Funk: Das ist eine sehr interessante Erkenntnis aus der DONALD Studie. Es wird sich zeigen, ob sie durch weitere Studien bestätigt werden kann. Sie fügt sich jedoch gut in das Bild, das ich als Mutter von zwei inzwischen erwachsenen Kindern habe: In der Pubertät nimmt einerseits die Müdigkeit zu – das morgendliche Aufstehen fällt häufig sehr schwer. Andererseits sind Jugendliche abends sehr gerne unterwegs – zum Sport, zum Ausgehen mit Freunden – und da kann es auch in der Schulzeit recht spät werden. Das erschwert den morgendlichen Start zusätzlich.
Es gibt aber noch weitere Gründe für ein Auslassen des Frühstücks: Um am Outfit zu „arbeiten“ verlängert sich die Zeit im Bad vor dem Spiegel und die Zeit für ein Frühstück wird gerne eingespart. Aus Studien zum Thema Frühstück wissen wir außerdem, dass das sogenannte „Breakfast-Skipping“ – das Auslassen der Frühstücksmahlzeit – von figurbewussten Jugendlichen und Erwachsenen bewusst zur Gewichtskontrolle eingesetzt wird. Und schließlich gibt es kulturelle Gründe: In etlichen Ländern, z. B. in den Mittelmeerländern, sind abends große Familienmahlzeiten mit warmen Gerichten üblich. In diesen Ländern fällt dann kulturell bedingt die Frühstücksmahlzeit kleiner aus oder entfällt komplett. Viele Schüler mit Migrationshintergrund behalten diese Esskultur auch in Deutschland bei.
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Lesen Sie hier das vollständige Interview kostenfrei als PDF oder in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 09/18 von Seite M511 bis M513.