Brustkrebs: Zuckerkonsum könnte Tumorrisiko erhöhen
- 09.01.2016
- News
- Redaktion
In der aktuellen Studie untersuchten die Wissenschaftler den Einfluss von Haushaltszucker auf Brustdrüsentumorentwicklung in mehreren Mausmodellen zusammen mit Mechanismen, die daran möglicherweise beteiligt sind. Sie fanden heraus, dass eine mit der westlichen Ernährung vergleichbare Aufnahme von Saccharose in Mäusen im Vergleich zu einer zuckerfreien, stärkehaltigen Ernährung zu einem erhöhten Tumorwachstum und Metastasenbildung führte.
Demnach traten im Alter von sechs Monaten bei lediglich 30 Prozent der Mäuse mit stärkehaltigem Futter messbare Tumore auf, während 50 bis 58 Prozent der Mäuse, die mit Saccharose angereichertem Futter gefüttert wurden, Brusttumore entwickelten. Die Studie zeigt auch, dass Lungenmetastasen bei Mäusen mit Saccharose oder Fructose haltigem Futter gegenüber der Stärke-Gruppe signifikant öfter auftraten.
Fruktose spielt besondere Rolle
Diesen Effekt führen die Forscher zum Teil auf eine erhöhte Expression des Enzyms 12-Lipoxygenase (12-LOX) und einer verwandten Fettsäure, genannt 12-HETE, zurück. Sie stellten fest, dass vor allem die in Haushaltzucker vorhandene Fruktose die Bildung von Lungenmetastasen und die 12-HETE-Produktion in Brusttumoren begünstigte, und vermuten, dass sich die Aufnahme von Zucker entsprechend auf Entzündungsprozesse im Körper auswirkt.
In einer Presseinformation des MD Anderson Cancer Center geben die verantwortlichen Wissenschaftler an, dass in keinen früheren Studien die unmittelbare Wirkung des Zuckerverbrauchs auf die Entwicklung von Brustkrebs mithilfe von Tiermodellen untersucht wurde. Die vorliegende Studie lege nahe, dass Saccharose oder Fruktose die Produktion von 12-LOX und 12-HETE in Brusttumorzellen in vivo verursachen. Dies wiederum deute auf einen Signalweg hin, der für ein zuckerinduziertes Tumorwachstum bei Mäusen verantwortlich ist. Ob es sich dabei jedoch um einen direkten oder indirekten Effekt handele, müsse noch geklärt werden.