Traditionell wird die süß-saftige Yacon-Wurzelknolle wie Obst gegessen. © Angela Bechthold

Aktuell im Heft: Yacon – „Superfood" aus den Anden

  • 18.01.2016
  • News
  • Redaktion

Yacon ist eine aus ernährungsphysiologischer Sicht interessante Pflanze. Ihre Wurzelknollen und Blätter werden in der Andenregion seit Jahrhunderten als Nahrung und Medizin genutzt. Doch ist das biofunktionelle Lebensmittel mit präbiotischen Inhaltsstoffen auch interessant für die Lebensmittelindustrie? Der aktuelle Text von Angela Bechthold geht dieser sowie ernährungsphysiologischen Fragen auf den Grund.

Je länger Yacon-Knollen nach der Ernte in der Sonne liegen, desto süßer schmecken sie. © Angela Bechthold

Der Begriff „Yacon“ stammt aus der indigenen Sprache Quechua und leitet sich von den Worten yakku (geschmacklos) und unu (Wasser) ab. Die Wurzelknolle enthält reichlich nichtverdauliche Oligosaccharide, die präbiotisch wirken. Hierzulande ist Yacon noch relativ unbekannt. Frische Yacon-Knollen sind in den Supermärkten bisher nicht im Angebot. Yacon wird als Sirup und als Extrakt in Form von Nahrungsergänzungsmitteln im Internet angeboten und als neues Wundermittel zum Abnehmen beworben.

Wie andere Korbblütlerarten bildet Yacon als Reservekohlenhydrat in der Wurzelknolle keine Stärke, sondern Fruktane, insbesondere Inulin und Fruktooligosaccharide (FOS). Yacon ist eine reichhaltige natürliche Quelle für biofunktionelle Inhaltsstoffe und eine Alternative zu den herkömmlichen Inulin- und FOS-Quellen wie Chicoréewurzel. FOS aus Yacon sind stabil bei pH-Werten über 3 und Temperaturen bis zu 140 °C.

Die frische Wurzelknolle enthält bis auf Kalium und Vitamin C keine nennenswerten Mengen an Mineralstoffen und Vitaminen. Sie besteht im Wesentlichen aus Wasser (mind. 70 Prozent) und Kohlenhydraten. Wirkungen, die Yacon (Wurzelknolle bzw. Blätter und Produkte bzw. Extrakte daraus) zugeschrieben werden, sind zum Beispiel verdauungsfördernd und laxierend (abführend), antidiabetisch, körpergewichtsreduzierend und antikanzerogen.

Viele dieser Wirkungen wurden anhand von Tierstudien beschrieben und nur wenige Ergebnisse stammen aus Humanstudien. Das heißt: Es sind weitere Studien erforderlich, um die Wirkungen und Wirkmechanismen des Yaconverzehrs und seinen hypothetischen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen aufzuklären.



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