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Sommersalat einmal anders: Blüten peppen Optik und Geschmack auf. © MillefloreImages / iStock / Thinkstock

Blüten in der Ernährung: Sommerzeit ist Salatzeit

Was wäre der Sommer ohne einen knackigen und bunten Salat? Besonders schmackhaft sind Salatvarianten mit allem, was Feld, Wald und Wiesen zu bieten haben. Essbare Blüten von Wildpflanzen sind nicht nur ein Hingucker auf dem Teller, sie liefern auch wertvolle Inhaltsstoffe, um heiße Sommertage gut zu meistern.

Blüten zum Anbeißen: Wer Lust auf einen etwas anderen Sommersalat hat, muss nicht auf exotisches Obst und Gemüse zurückgreifen. Viele essbare Wildpflanzen wachsen auf der Wiese nebenan oder im eigenen Nutzgarten. Ihre Blüten eignen sich sehr gut als Farbtupfer in Blattsalaten und zwischen Kräutern. Je nach Verfügbarkeit und Geschmack zum Beispiel die gelben Blüten der Kapuzinerkresse oder die blau-violetten, kugeligen Blüten von Schnittlauch untermischen oder über den Salat streuen – ein schöner Effekt.

Viele der im Folgenden aufgeführten Pflanzen sind jedoch nicht nur hübsch anzusehen. Sie geben dem Salat als Gewürz einen ganz eigenen Geschmack und spielen in der Naturheilkunde eine wichtige Rolle. Die Übergänge zwischen Heil- und Lebensmittel sind dabei oft fließend. Wohl wahr ist hier das Motto des Theophrastus Bombastus von Hohenheim (Paracelsus): „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“

Ringelblume (Calendula officinalis)
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Die Ringelblume setzt orangefarbene Akzente im Salat. © maunzel / iStock /Thinkstock

Die Ringelblume ist eine wichtige Heilpflanze, die zur Familie der Korbblütler gehört. Weil sie sich rasch vermehrt, sind ihre kräftigen gelb-orangen Blüten in vielen Gärten verbreitet. Meist kommt die abschwellende und krampflösende Heilwirkung der Ringelblume äußerlich als Salbe und Tinktur zur Anwendung. Schon Hildegard von Bingen nutzte „Calendula“ als Heil- und Nutzpflanze und hob deren besonderen Wert hervor. Die frischen oder getrockneten Blütenblätter und die Blütenkörbchen sind eine ideale, leicht herbe Salatbeilage. Besonders schmackhaft kombinieren lassen sich Ringelblumenblüten mit Nüssen.

Als Tee getrunken (getrocknete oder frische Blütenblätter) lindert Ringelblütentee Verdauungsbeschwerden. Dazu wird ein gehäufter Teelöffel in einen Becher gegeben und mit ca. 250 ml kochendem Wasser übergossen. Den Aufguss fünf bis zehn Minuten lang ziehen lassen und mehrmals täglich ein Glas voll trinken.

Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
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Passt gut zu Kräuterdips: Schnittlauch. © AndreSandberg / iStock / Thinkstock

Der Schnittlauch ist ein universales Gewürz – im Frühling ein Highlight in der beliebten Frankfurter „Grünen Soße“ und sonst ein „Muss“ für alle Kräuterdips und Salatkreationen. Die auffälligen violett-kugeligen Blüten schmecken kräftig nach dem typischen Schnittlauchgeschmack. Das macht die Blüten zu einer willkommenen Geschmacksnote zwischen Endivien, Lollo Rosso und Co.

Wie die Schnittlauchröhrchen selbst, enthalten die Blüten wertvolle Inhaltsstoffe wie etwa Vitamin C oder die zwiebelartigen ätherischen Öle. Als Heilpflanze weniger bekannt, soll Schnittlauch gegen Appetitlosigkeit, Blähungen und bei Darmentzündungen helfen.

Kapuzinerkresse (Tropaeolum)
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Schmeckt scharf: Kapuzinerkresse. © Konstik / iStock / Thinkstock

Die Arzneipflanze des Jahres 2013 gehört botanisch zu den Kapuzinerkressegewächsen, was dem Koch schon einen Hinweis auf den scharfen Geschmack und die enthaltenen Senföle liefert. Botanisch gehört die Kapuzinerkresse in die große Familie der Brassicaceae (Kreuzblütler). Die enthaltenen Senföle sorgen nicht nur für einen scharfen und leicht bitteren Geschmack, sondern sie wirken auch entzündungshemmend und haben, wie Studien der Universität Würzburg aufzeigen, auch eine antibakterielle Wirkung.

Die schönen gelb bis tieforange oder rot gefärbten Blüten können, wie auch die Blätter, roh verzehrt werden. Sie geben dem Salat die „kressige“ Note.

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